Das Buch “Wie wir Menschen wurden” von Madelaine Böhme, der Paläonthologin die letztes Jahr mit ihrem Fund des ersten aufrechtgehenden Affen für großes Aufsehen sorgte, hat sich auf die kriminal-forensischen Spuren der Menschheitsgeschichte befasst und so ein Populär-wissenschaftliches Buch für jeden Haushalt verfasst.

Seit dem Da Vinci Code wissen wir, dass dann und wann einmal Artefakte verschwinden können, sei es aus Schusseligkeit, aus Willkür, durch Krieg oder aus purer Absicht, doch es passiert häufiger als man denkt. Und das nicht nur in fiktiven Science Fiction Romanen. So passierte es auch schon im 19ten Jahrhundert mit einem hominiden Fund der seit dem 2ten Weltkrieg als verschwunden galt.

Dieser Fund hat Madelaine Böhme schon  als Studentin fasziniert, so dass Sie den Verlust und das Wiederfinden der Überreste in einem spannenden Buch festhielt. Durch Detektiv-Arbeit und penibeler Spurensuche fanden sich die 1969 verschwundenen Überreste 2014 wieder. Diese wurden dann mit modernsten Methoden untersucht. Das Buch beschreibt schön Erfolge und Niederlagen in der Archäologie, ganz besonders aufsehenerregend ist dabei natürlich der Fund des sogenannten Piltdown Menschen. Die größte Fälschung der Neuzeit, welche in dem Buch auch Beachtung findet.

Madelaine Böhme erläutert auch noch einmal etwas, was jedem klar sein sollte, und zwar die nahe Verwandtschaft zwischen Mensch und Affe. Was die Unterscheidung wann Paläontologen und wann Archäologen hinzuziehen sind schon immer erschwert hat, besonders in Anbetracht, dass es früher auf der ganzen Welt Menschenaffen gab. Dies änderte sich, da in Europa, durch das sich ändernde Klima, das Nahrungsangebot knapper wurde. Man musste also den Stoffwechsel anpassen, sodass man sich Fettreserven anfressen konnte.

Spannend wird es wenn es um die spektakulären Funde in Kaufbeuren geht. 2015 kam der Sensationsfund in der Hammerschmiede – der Zahn eines Menschenaffen. Darauf folgten noch andere Teile des Skeletts. Was alles gefunden wurde und was das alles mit Udo Lindenberg zutun hat, dafür müsst ihr euch wohl selbst das Buch holen. Ideal als Weihnachtsgeschenk für Archäologie-Interessierte, da die Mischung aus Sachbuch und Krimi sehr unterhaltsam ist.